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GROW. Der Baum in der Kunst

Wie allgegenwärtig, vertraut und trotzdem besonders ist der Baum! Er ist tief in unserer Kultur verwurzelt und so stark mit unserem Denken über die Kunst verwachsen, dass es kaum Epochen, Stile, Genres und Medien gibt, in denen er nicht vorkommt. Der Baum ist ein überaus beliebtes Motiv und für manche Themen geradezu unersetzlich. Man könnte sagen, er ist eine kunstanthropologische Konstante. Adam und Eva ohne Baum? Anstatt der genealogischen Stammbäume Sonnenblumen? Umweltzeichen oder Logos einer Öko-Organisation ohne das schöne Grün seiner Krone? Vieles in unserer Kultur ist mit diesem außerordentlichen Organismus intensiv verbunden und führt auch immer wieder zu neuen Assoziationen. Die Geschichte der Beziehung von Mensch und Baum ist in der Kunst gut ablesbar. Von frühgeschichtlichen göttlichen Gestalten über antike Metamorphosen wie die mythische Daphne, die sich in einen Lorbeerbaum verwandelt, bis zum mittelalterlichen arbor vitae, einem der Hauptdarsteller der biblischen Paradiesszene, sind Bäume religiöse Zeichen der Kultur. Anstatt aber nur auf Übernatürliches zu verweisen, bleibt der Baum dank seiner erstaunlichen Funktionalität und Formschönheit eine unerschöpfliche Inspirationsquelle. Der Baum ist also ein universeller Begleiter, was vor allem seine Fähigkeit, verschiedene Wissensbereiche und kulturelle Phänomene metaphorisch zu erfassen, betrifft. Ist es aber möglich, diese Vielfalt von Darstellungen einigermaßen einzuordnen beziehungsweise überhaupt gewisse verbindende Typologien in der Kunstgeschichte festzustellen? Sich dem Baum in der Kunst zu widmen bedeutet, sich mit spannenden Mythen und alter Spiritualität auseinanderzusetzen, bahnbrechenden philosophischen Konzepten nachzugehen und sich über die Rolle der Natur in unserem Leben Gedanken zu machen.

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