The Hagenbund Network

Compared to the Secession and the Künstlerhaus, the Hagenbund was by far the most versatile of the three significant artist associations that dominated the artistic and cultural life of Vienna up to the beginning of the Second World War. Under the Hagenbund umbrella, groups who were politically and socially marginalized based on their nationality, gender, religion, age, or simply because of their preferred style, still found a place.

Ausschnitt aus dem Hagenbund Plakat
Hagenbund Plakat
© Belvedere, Vienna

The diverse makeup of its membership was one of the reasons for both the domestic and international success of the Hagenbund. The association came to a historical end with dissolution in 1938, its archives destroyed at the same time. What has been entirely preserved for scholarly research about the Hagenbund artist association, however, are catalogues of the major biannual exhibitions and corresponding reviews in the daily newspapers. Also preserved have been individual members' partial and split estates, which are now scattered over several institutional and private collections. Research has drawn from these collections since the rediscovery of the Hagenbund in the 1970s.

 
Funding body

Austrian National Bank's Anniversary Fund (no.15244)

 
Duration

April 2013 – April 2015

 
Project management

Matthias Boeckl (University of Applied Arts Vienna)

 
Project team

Harald Krejci (team leader), Verena Gamper, Kerstin Jesse, Maximilian Kaiser, Axel Köhne

 
Idea and concept

Harald Krejci

Inhalt 3

Inhalt 4

 

 

Das internationale Netzwerk

Augenfällig, und dennoch bisher nicht erforscht, ist die nationale bzw. internationale Positionierung des Hagenbundes vom Austritt Gustav Klimts und anderer aus der Secession bis zur Auflösung durch die Nationalsozialisten im Jahr 1938. Heute sprechen wir von einem internationalen Netzwerk Hagenbund, das sich regional formierte und international operierte. Die Kontakte zu Künstler*innen aus Tschechien, Ungarn, Polen, der Ukraine, Deutschland, der Slowakei und Slowenien sind wenig erforscht und die Frage nach ihrem Einfluss auf die stilistische Haltung der verschiedenen Wiener Künstler*innen somit auch noch nicht genau recherchiert oder einer exakten kunsthistorischen Beurteilung unterzogen. Erst eine gewissenhafte Quellenrecherche bezüglich der verschiedenen international ausgreifenden Künstler*innennetzwerke und dem Hagenbund nahestehender Kritiker*innen, Kunsthistoriker*innen und Feuilletonist*innen kann einen neuen, erweiterten Blickwinkel auf die Kunstentwicklung in Österreich und Wien liefern.

 

 

Netzwerkanalyse

Die Verknüpfung von Kunstgeschichte und Soziologie liefert eine auf der Methode der Netzwerkanalyse basierte Aufarbeitung des Quellenmaterials. Diese seit einigen Jahren für die Kunstgeschichte eingesetzte Vorgangsweise ermöglicht differenzierte Einblicke in die soziale Dynamik des Kunstfeldes und ist ein geeignetes Werkzeug für die kunstwissenschaftliche Analyse und Beurteilung. Nach über 30 Jahren Forschungsgeschichte in Bezug auf den Hagenbund, die Secession, das Künstlerhaus und die Galerienszene hat das Projekt zum Ziel, durch eine umfassende Grundlagenforschung und eine kritische Aufarbeitung der bekannten Quellen neue Perspektiven für die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Künstler*innenvereinigung Hagenbund zu gewinnen. Die kunsthistorische Netzwerkforschung als solche ist in jüngster Zeit ins allgemeine Interesse der Forschung gerückt (Burcu Dogramaci und Karin Wimmer [Hg.], Netzwerke des Exils. Künstlerische Verflechtungen, Austausch und Patronage nach 1933, Berlin 2011).

 

 

Ziel

Ziel ist eine umfassende Darstellung der Beziehungen der Künstler*innen des Hagenbundes untereinander, aber auch mit anderen Institutionen innerhalb Wiens und europaweit. Denn die detaillierte Darstellung der Verbindungen der Künstler*innen untereinander einerseits sowie mit Kritiker*innen, Journalist*innen, Ausstellungsmacher*innen und Kulturpolitiker*innen andererseits ermöglicht die Klärung der Frage, warum zu bestimmten Zeiten eine besondere Kunstströmung, wie der Expressionismus, die Neue Sachlichkeit, der magische Realismus oder die Abstraktion, in den Vordergrund rückt. So soll der bisher nur rudimentären Behandlung des Hagenbundes seit 1993 – trotz erster historischer Aufarbeitungen – entgegengewirkt werden. Aktualisierte Biografien einzelner Künstler*innen sowie die nahezu lückenlose Aufklärung der Ausstellungsgeschichte und der Aktivitäten des Hagenbundes sollen einen bedeutenden Teil der österreichischen Kunstgeschichte neu beleuchten.
 

 

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