MONARCHIE & ALLTAG
Die Band Fehlfarben kehrt mit ihrem legendären Album ins 21er Haus zurück
„Monarchie und Alltag“ der Düsseldorfer Punk/Wave-Combo Fehlfarben war laut der Musikzeitschrift Rolling Stone „das wichtigste deutsche Pop-Album aller Zeiten“. Am 9. Mai 2017 bringt die Band im 21er Haus das Zeitgefühl der 1980er-Jahre auf die Bühne und spielt alle elf Songs des Albums, mit dem sie damals ihren Durchbruch hatte.
Mit der Liveinszenierung von „Monarchie und Alltag“ beschreitet das 21er Haus – Museum des 21. Jahrhunderts neue Wege und nimmt zugleich Bezug auf die Geschichte des Hauses:
Im Mai 1980 gab die Band Fehlfarben bereits im selben Gebäude, im damaligen 20er Haus, ein Konzert. Dieses fand im Rahmen der Wiener Festwochen statt, die unter dem Signet „Arena 70“ Musikproduktionen der lokalen Szene einen adäquaten Rahmen boten.
In Düsseldorf entstand damals der deutsche Punk, der die Neue Deutsche Welle nach sich zog. Eine Schlüsselrolle in dieser Zeit des musikalischen Aufbruchs spielte die Band Fehlfarben. Ihr legendäres Album „Monarchie und Alltag“ (1980) hat nachfolgende Entwicklungen wie die „Hamburger Schule“ oder die gegenwärtige Post-Punk-Welle maßgeblich beeinflusst.
In den 36 Jahren, die seit ihrem Debütalbum vergangen sind, ist die Band nicht in Vergessenheit geraten. „Monarchie und Alltag“ wurde immer wieder neu aufgelegt und kontinuierlich verkauft, bis das Album im Jahr 2000 mit einer Goldenen Schallplatte ausgezeichnet wurde. Nach Auftrittspausen und Phasen der Funkstille fanden die Musiker bis heute immer wieder zusammen, gaben neue Alben heraus und traten gemeinsam auf.
2017 geht Fehlfarben erneut auf Tournee und bringt das Lebensgefühl der 80er-Jahre auf die große Bühne. Ihr einziges Konzert in Österreich führt sie nach Wien ins 21er Haus. Die Original-Bandmitglieder, allen voran Sänger Peter Hein, spielen erstmals an einem Abend alle elf Lieder von „Monarchie und Alltag“ original und ungekürzt – ergänzt um weitere Songs aus späteren Produktionen. Das vielleicht bekannteste fehlfarbige Lied trägt den Titel „Ein Jahr (Es geht voran)“. Der Song wurde in den 80er-Jahren zur Hymne der Hausbesetzerszene in Deutschland.
An Durchschlagskraft hat diese Songkollektion nichts verloren. Denn abseits aller ewigen Bestenlisten ist „Monarchie und Alltag“ Dokument eines radikalen ästhetischen Umbruchs. „Rau und intelligent, funky und punkig“, fasst es das ZAKK Düsseldorf zusammen. „Ein Album, das die Nachkriegsjahrzehnte in Deutschland aufarbeitete und den Zeitgeist ausdrückte wie keine andere Platte.“
„Pop als Vehikel der Moden, der Aktualitäten und Dringlichkeiten einerseits, als
Biotop zeitloser, dauerhaft gültiger, kanonisierter Musik andererseits: Hier soll diese Widersprüchlichkeit thematisiert werden. Monarchie und Alltag, Vergangenheit und 21. Jahrhundert, der artifizielle Rahmen eines Museums und die Gegenwart von Schweiß, Lederjacken, Rock ’n’ Roll.“ So freut sich der Musikjournalist Walter Gröbchen auf das außergewöhnliche Revival-Konzert im 21er Haus, das von ihm initiiert wurde.
Vor Konzertbeginn sind alle Besucherinnen und Besucher eingeladen, die Ausstellung „Daniel Richter – Lonely Old Slogans“ im Obergeschoss des 21er Haus zu besichtigen. Der Eintritt ist im Konzertticket inkludiert.
