Geschichte und Architektur

Das Belvedere in Wien ist eines der führenden Museen weltweit. Die berühmte Kunstsammlung umfasst Werke vom Mittelalter bis zur Gegenwart. An drei Standorten wird österreichische Kunst im internationalen Kontext präsentiert. Höhepunkte sind die weltweit größte Gustav-Klimt-Gemälde-Sammlung sowie prominente Werke des Wiener Biedermeier, des österreichischen Barock, der Epoche Wien um 1900 und des französischen Impressionismus. Zentrale Aufgaben der Institution sind Ausstellen, Forschen, Sammeln, Vermitteln und Bewahren. Die ständige Weiterentwicklung und Digitalisierung in allen Bereichen sichert den Stellenwert des Belvedere als herausragendes Museum auch in Zukunft.

Obere Belvedere
Foto: Ouriel Morgensztern, © Belvedere, Wien

Prinz Eugen von Savoyen

 

Prinz Eugen von Savoyen

(1663–1736)

Jacob van Schuppen, Prinz Eugen von Savoyen nach der Schlacht von Belgrad am 16. August 1717, 1718
© Belvedere, Wien / Leihgabe des Rijksmuseum Amsterdam

Prinz Eugen von Savoyen (1663–1736) machte sich als Feldherr und Diplomat in der Habsburgermonarchie einen Namen und erwarb ein beträchtliches Vermögen. Mit kosmopolitischem Feinsinn begegnete er bedeutenden Persönlichkeiten in ganz Europa. In den repräsentativen Räumlichkeiten seiner Schlösser gab es regen internationalen Austausch. 

Prinz Eugen prägte nicht nur die Politik, sondern auch die Kunst- und Kulturgeschichte Österreichs nachhaltig. Durch seine Bauten und seine Kunstsammlung wurde er zu einem der bedeutendsten Mäzene seiner Zeit.

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Geschichte des Belvedere

Schloss Belvedere

 

Das einzigartige Gesamtensemble mit den beiden Schlössern Oberes und Unteres Belvedere und dem weitläufigen Garten zählt zu den schönsten Barockbauten der Welt.

 

 

Foto: Johannes Stoll / Belvedere, Wien

 

Im 18. Jahrhundert beauftragte der österreichische Feldherr Prinz Eugen von Savoyen den angesehenen Barockarchitekten Johann Lucas von Hildebrandt mit dem Bau eines Sommersitzes. Maria Theresia erwarb nach Prinz Eugens Tod die gesamte Anlageund machte das Obere Belvedere zum Ausstellungsort der kaiserlichen Sammlungen – und damit zu einem der ersten öffentlichen Museen weltweit. Der Marmorsaal bietet einen unvergleichlichen Ausblick auf Wien, hier fanden wichtige historische Ereignisse statt. Im Unteren Belvedere, ursprünglich Wohnhaus des Prinzen Eugen, werden glanzvolle Ausstellungen gezeigt.

 

Foto: Eva Würdinger / Belvedere, Wien

Die Gartenanlage des Belvedere ist ein Juwel barocker Landschaftsarchitektur und bildet mit den beiden Schlössern eine harmonische Einheit, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt wurde. Der Park diente im 18. Jahrhundert hauptsächlich als Bühne zum Lustwandeln, Promenieren und Konversieren und sollte gleichzeitig Macht, Weisheit und Reichtum seines Besitzers vor Augen führen. Heute präsentiert sich der Garten des Belvedere als eines der bedeutenden historischen Gartenkunstwerke Europas in französischem Stil. Bis 1726 wurde das Anwesen um eine ostseitig des Oberen Belvedere liegende halbkreisförmige Menagerie des Prinzen erweitert, südlich davon, wo sich heute der Botanische Garten ausbreitet, war der barocke, geometrisch gegliederte Küchengarten situiert.

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Unteres Belvedere, Außenansicht
Foto: Lukas Schaller / Belvedere, Wien

Geschichte des Belvedere 21

Außenansicht Belvedere 21
Foto: Lukas Schaller / Belvedere, Wien

 

Belvedere 21

Das Gebäude gilt als Architekturikone der Nachkriegsmoderne. 

Karl Schwanzer schuf die Stahlskelettkonstruktion mit klaren Formen, gläsernen Hallen und neuen Baustoffen ursprünglich als Österreichpavillon für die Weltausstellung 1958 in Brüssel. 

Das mit dem Grand Prix d’Architecture ausgezeichnete Bauwerk wurde nach der Expo für museale Zwecke adaptiert, im Wiener Schweizergarten neu aufgebaut und 1962 als Museum des 20. Jahrhunderts eröffnet. Das sogenannte 20er Haus etablierte sich rasch als pulsierender Ort für zeitgenössisches Kunstgeschehen. Nach dem Umzug des Museums (mumok) ins damals neu errichtete MuseumsQuartier erfolgte 2002 die Übergabe an das Belvedere. 

Ab 2007 Renovierung nach Plänen von Adolf Krischanitz, einem Schüler Schwanzers, 2011 Wiedereröffnung als 21er Haus – Museum für zeitgenössische Kunst. 2018 Umbenennung in Belvedere 21 und Neupositionierung als lebendiger Kunstraum in einem urbanen Zukunftsgebiet Wiens.

 

 

Der Skulpturengarten des Belvedere 21 präsentiert Werke international bekannter Künstler*innen. Er ist kostenlos zugänglich.

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Kris Lemsalu, Chará, 2023
Foto: Johannes Stoll / Belvedere, Wien