Samstag, 9. November 2024
As long as it may take
Künstler*innen in russischer Haft
Die Liste ist erschreckend lang, die Schicksale sind erschütternd. Künstler*innen und Aktivist*innen, die sich gesellschaftsrelevant und kritisch zu Wort melden, sich in ihrem Wirken für Frieden, gegen den russischen Krieg in der Ukraine oder gar gegen die aktuelle russische Regierung aussprechen, leben in Russland in Gefahr. Ziel des Programms war es Künstler*innen und Aktivist*innen, die dem politisch motivierten Angriff auf freie Meinungsäußerung trotzen und mit existenziellen Konsequenzen konfrontiert sind, deren Wirken von Risikobereitschaft und Widerstand zeugt, zu Sichtbarkeit und Solidarität verhelfen.
Ein Projekt von artmov in Kooperation mit dem Belvedere, ermöglicht durch die Unterstützung des Bundesministeriums für Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport (BMKOES).
Zeitraum
9. November 2024
22. November 2024
Adresse
Arsenalstraße 1, 1030 Wien
Belvedere 21
Sprache
Englisch
Teil 1: Symposium
am 9. November 2024
mit Irina Scherbakowa und Angehörigen von Inhaftierten
Panel 1
Vortrag: Dr. Irina Scherbakowa (Germanistin und Kulturwissenschaftlerin, Gründungsmitglied der Menschenrechtsorganisation Memorial)
Künstler*innen in russischer Haft. Angehörige und Nahestehende berichten Teilnehmer*innen: Ksenia Karpinskaya (Anwältin Evgeniya Berkovich), Maria Bovenko (Freundin Lyudmila Razumova), Mikhail Kaluzhsky (Freund Svetlana Petriychuk), Alexandra Popova (Partnerin Artem Kamardin), Elena Morgunova (Partnerin Pavel Krisevich)
Moderation: Susanne Scholl
Panel 2
Russische Aktivist*innen im (Wiener) Exil
Teilnehmer*innen: Pavel Kogan, Lölja Nordic, Lidia Ozerskaia, Sasha Skorykh
Moderation: Siobhán Geets
Teil 2: Symposium
am 22. November 2024
mit Sasha Skochilenko, Nadya Tolokonnikova und Slavoj Žižek
Die Künstlerin Sasha Skochilenko war aufgrund einer künstlerischen Aktion gegen den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine seit April 2022 inhaftiert. Im August 2024 kam sie im Rahmen eines Gefangenenaustausches wieder frei. Mit ihrer Mutter Nadezhda Skochilenko und ihrer Partnerin Sonya Subbotina spricht sie über den Kontakt während der Haft.
Moderation: Simon Mraz
Pussy-Riot-Mitbegründerin Nadya Tolokonnikova erlebte, was zahllosen kritischen Künstler*innen und Aktivist*innen in Russland widerfährt: Sie verbrachte zwischen 2012/13 fast zwei Jahre im Gefängnis. Unter den prekären Haftbedingungen entwickelte sich ein Briefwechsel zwischen ihr und einem der führenden Philosoph*innen unserer Zeit, Slavoj Žižek, der 2014 unter dem Titel Comradely Greetings: The Prison Letters of Nadya and Slavoj veröffentlicht wurde. Die Veranstaltung am 22. November wird die erste persönliche Begegnung zwischen Tolokonnikowa und Žižek sein – mehr als zehn Jahre nach ihrem Briefwechsel.
Moderation: Stella Rollig
Weiterführendes Material
Porträts der inhaftierten Künstler*innen Film by Cut and Cue / ARTMOV
Hier finden Sie weiterführende Links zu Organisationen sowie Petitionen, die Inhaftierte Künstler*innen in Russland unterstützen.