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Martin van Meytens der Jüngere
Das Belvedere präsentiert im Herbst 2014 mit Martin van Meytens d. J. (1695-1770) einen der bedeutendsten europäischen Maler des Barock. Meytens zählte zu den bevorzugten Porträtisten des österreichischen Kaiserhauses unter Maria Theresia und dokumentierte in eindrücklicher Weise einflussreiche Persönlichkeiten jener Zeit. Holländischer Abstammung, in Schweden geboren, entwickelte der Maler während diverser Studienaufenthalte in Frankreich, England und Italien seinen spezifischen, von verschiedenen europäischen Vorbildern beeinflussten Stil, den er später auch zahlreichen Schülern erfolgreich vermittelte. Zunächst zum Miniaturmaler ausgebildet, perfektionierte Meytens über die Jahre die Monumentalmalerei, wobei er dem Porträtfach – mit wenigen Ausnahmen in anderen figürlichen Genres – stets treu blieb.
Die Ausstellung im Winterpalais stellt Martin van Meytens d. J. anhand seiner bedeutendsten Werke vor, wobei zwei- und mehrfigurige Bildnisse im Vordergrund stehen. Ein weiterer Schwerpunkt der Schau liegt auf Abbildungen großer Persönlichkeiten des geistigen, künstlerischen und politischen Lebens seiner Zeit (u. a. Franz Christoph von Scheyb, Pietro Metastasio oder Daniele Antonio Bertoli), die ein beredtes Zeugnis der damaligen Eliten sind. Darüber hinaus wird auf das Schaffen seiner wichtigsten Schüler, darunter etwa Joseph Hickel, eingegangen. Diese folgende Künstlergeneration repräsentiert den Übergang von dem bei Meytens erlernten Typus des barocken Repräsentationsporträts hin zu einem wesentlich nüchterneren, dem Zeitalter des Josephinismus und der Aufklärung verpflichteten Stil.