
Arctic Amplification
[Arktische Verstärkung]
Arctic Amplification bedeutet, dass die Erhitzung der Erde in der Arktis im Vergleich zum globalen Temperaturanstieg am stärksten ist. Dafür verantwortlich sind etwa der Rückgang von Meereis- und Schneebedeckung sowie der damit einhergehende „Eis-Albedo-Effekt“, der die Rückstrahlung des Sonnenlichts durch Schnee und Eis benennt.
Biosphärenreservate
Biosphärenreservate sind von der UNESCO (Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur) anerkannte Schutzgebiete, um die biologische Vielfalt zu erhalten und nachhaltige Entwicklungen zu fördern. Sie unterstützen lokale Gemeinschaften, indem sie ökologische, soziale und wirtschaftliche Interessen in Einklang bringen. Als Forschungs- und Bildungszentren verbessern sie das Verständnis für Umweltfragen und regen nachhaltige Praktiken an.
Carbon Capture and Storage (CCS)
[Abscheidung und Speicherung von Kohlendioxid]
CCS ist ein möglicher Ansatz zur Reduzierung des Treibhauseffekts. Dabei werden schädliche Kohlendioxidemissionen aus Industrie- und Kraftwerksanlagen abgeschieden oder aus der Luft gefiltert und schließlich im Boden gespeichert. Die Methode ist aufgrund der hohen Kosten, des komplexen technischen Verfahrens und der unsicheren Langzeitspeicherung in unterirdischen geologischen Schichten höchst umstritten.
Carbon Capture and Utilization (CCU)
[Abscheidung und Nutzung von Kohlendioxid]
CCU bezeichnet eine Methode zur Abscheidung und Nutzung von Kohlendioxid (CO2). Aus dem Treibhausgas werden in weiterer Folge Treibstoffe, Chemikalien, Baustoffe oder Düngemittel gewonnen. Dieses Verfahren birgt großes Potenzial, sofern die Umwandlung nicht noch mehr Treibhausgasemissionen verursacht und der Stromverbrauch reguliert werden kann.
Climate Feedback Loops
[Klima-Rückkoppelungseffekte]
Rückkoppelungseffekte sind Phänomene, die sich selbst verstärken und damit schwerwiegende Folgen für das Gesamtsystem haben. Als bekanntestes Beispiel eines Climate Feedback Loop gilt der „Eis-Albedo-Effekt“: Die Maßeinheit Albedo gibt an, wie viel Sonnenlicht von einer Oberfläche reflektiert wird. Helle Oberflächen wie Eis und Schnee werfen einen Großteil des einfallenden Sonnenlichts zurück, während dunklere Oberflächen wie Ozeane und Wälder die Sonnenenergie absorbieren. Je heißer es wird, desto mehr Eis und Schnee schmilzt. Dadurch vergrößern sich die dunkleren Oberflächen, die wiederum mehr Sonnenlicht aufnehmen und die Erde weiter erhitzen.
Dekarbonisierung
Dekarbonisierung leitet sich vom englischen Begriff für Kohlenstoff („carbon“) ab und bezeichnet den Prozess der Reduzierung von Kohlenstoffdioxidemissionen, die vor allem bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe wie Kohle, Öl und Gas entstehen. Dabei wird eine langfristige Umstellung auf erneuerbare Energiequellen ebenso verfolgt wie nachhaltige Mobilität und Energieeffizienz.
Erderhitzung
Seit der Industrialisierung steigt in der Erdatmosphäre die Konzentration von Treibhausgasen, die sich wie eine unsichtbare Dunstglocke um den Planeten legen. Sie lassen das kurzwellige Sonnenlicht durch, reflektieren aber die langwellige Wärmestrahlung zurück zur Erde – es wird heißer. Die Folgen der zunehmenden Erderhitzung sind bereits spürbar: Artensterben (z. B. Korallen), Hochwasser, extreme Hitzewellen, Dürreperioden und Wassermangel, Gletscherschmelze, Verlust des arktischen Meereises, Anstieg des Meeresspiegels.
Extraktivismus
Extraktivismus bezeichnet eine wirtschaftliche und soziale Praxis, bei der natürliche Ressourcen in großem Maßstab abgebaut werden – ohne Rücksicht auf ökologische oder soziale Folgen. Dabei handelt es sich um Rohstoffe wie Erdöl, Kohle, Metalle, Mineralien und landwirtschaftliche Produkte wie Holz, Soja oder Palmöl. Im Zuge der Kolonialisierung „erfunden“, wird diese Form der Ausbeutung heute von multinationalen Unternehmen praktiziert, ungeachtet der massiven Schäden für Umwelt und lokale Gemeinschaften.
Fossile Energieträger (Fossile Brennstoffe)
Fossile Energieträger sind natürliche Ressourcen aus organischen Materialien. Über Millionen von Jahren wurden die in der Erdkruste abgelagerten Pflanzen- und Tierreste in Kohle, Erdöl und Erdgas umgewandelt, die seit der industriellen Revolution Mitte des 18. Jahrhunderts in großem Maße abgebaut werden. Sie sind zentral für die globale Energieversorgung und Hauptursache der globalen Erwärmung, da bei ihrer Verbrennung klimaschädliche Treibhausgase freigesetzt werden.
Fracking (Hydraulische Frakturierung)
Fracking ist ein Verfahren, um Öl- und Gasvorkommen aus tiefen Gesteinsschichten zu erschließen. Unter hohem Druck wird eine Mischung aus Wasser, Sand und Chemikalien in ein Bohrloch gepumpt. Durch die so entstehenden Risse im Gestein gelangen die Rohstoffe schließlich an die Oberfläche. Die Zunahme von Erdbeben, die Verschmutzung des Grundwassers und die Freisetzung des Treibhausgases Methan zählen zu den Folgen dieser Technik.
Globaler Süden
Der Begriff „Globaler Süden“ löste veraltete Benennungen wie „Entwicklungsländer“, „Schwellenländer“ und „Dritte Welt“ ab mit dem Ziel, eine wert- und hierarchiefreie Bezeichnung zu etablieren. Allerdings wird damit erneut die Perspektive der Industrieländer eingenommen. Denn die Trennung in Süden und Norden ist nur bedingt geografisch zu verstehen: Während Australien und Neuseeland dem Globalen Norden zugeordnet werden, zählen etwa Afghanistan und die Mongolei zum Globalen Süden.
Klimagerechtigkeitsbewegungen
Klimagerechtigkeitsbewegungen sind weltweit tätige Gruppierungen, Aktivist*innen, NGOs und lokale Gemeinschaften, die sich für umfassende Maßnahmen gegen den Klimawandel einsetzen. Soziale Gerechtigkeit und die Rechte marginalisierter Gruppen zählen ebenfalls zu ihren zentralen Forderungen. Proteste, Demonstrationen und politische Lobbyarbeit sind Mittel, um auf die Anliegen der Bewegungen aufmerksam zu machen und politischen Druck auszuüben.
Klimakatastrophe
Klimakatastrophe weist auf katastrophale Ereignisse und Entwicklungen im Zuge des Klimawandels hin, wie extreme Wetterphänomene, steigender Meeresspiegel, Dürren, Ernteausfälle und andere schwerwiegende Folgen für Ökosysteme, Wirtschaft und Gesellschaft.
Klimakollaps
Klimakollaps betont den kritischen Zustand des Klimas, der zu schwerwiegenden und möglicherweise nicht umkehrbaren globalen Veränderungen führen kann. Wissenschaftler*innen sprechen in diesem Zusammenhang von Kipppunkten.
Klimakrise
Die Klimakrise verweist auf die akute Bedrohung durch den menschengemachten Klimawandel. Der Begriff betont die Dringlichkeit von Maßnahmen, um die negativen Auswirkungen auf das Klima zu begrenzen und Weltbevölkerung auf die bereits auftretenden Konsequenzen vorzubereiten.
Kohlendioxid (CO2)
CO2 ist ein nicht brennbares, saures und farbloses Gas, das aus der chemischen Verbindung von Kohlenstoff und Sauerstoff besteht. Als wesentlicher Bestandteil der Luft reguliert es den natürlichen Treibhauseffekt. Durch wirtschaftliche Aktivitäten werden jedoch erhöhte Mengen an CO2 in die Erdatmosphäre freigesetzt, was zu einem Anstieg der Temperaturen mit katastrophalen Folgen für das Leben auf der Erde führt.
Kohlendioxidemissionen
Kohlendioxidemissionen bezeichnen den Ausstoß von Kohlendioxid (CO2). Sie entstehen in großen Mengen bei der Verbrennung fossiler Energieträger – etwa im Verkehr, bei der Energieerzeugung, in der Produktion, beim Heizen oder in der Landwirtschaft.
Lobautunnel-Besetzung
Der Lobautunnel ist ein jahrzehntelang geplantes Verkehrsprojekt zur Erschließung einer neuen Autobahnverbindung im Osten Wiens, die den Nationalpark Donau-Auen im Bereich der Lobau durchqueren sollte. Aufgrund ökologischer Bedenken und des massiven Einflusses auf die Umwelt kam es zu monatelangen Besetzungen, Demonstrationen und öffentlichen Kampagnen durch Klimaaktivist*innen. Ende 2021 beschloss Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Die Grünen), den Tunnelbau nicht weiterzuverfolgen.
Methan
Als natürliches Treibhausgas besitzt Methan die Fähigkeit, Wärme zu speichern und so das Klima auf der Erde zu regulieren. Es ist ein wesentlicher Bestandteil der fossilen Energieträger Erdgas und Erdöl, entsteht aber auch bei biologischen Prozessen. Dazu zählt die tierische Verdauung von Pflanzen ebenso wie die Zersetzung organischer Materie in Sümpfen oder auf Mülldeponien. Methan wird in der Industrie als Brennstoff verwendet und dient als Rohstoff bei der Herstellung chemischer Verbindungen. Die übermäßige Freisetzung des Gases führt jedoch zur Bildung des Schadstoffs Ozon, das Gesundheit und Umwelt gefährdet.
Peak Oil
[Globales Ölfördermaximum]
Peak Oil benennt den Moment, in dem die weltweite Förderung von Erdöl ihren Höchststand erreicht und dann kontinuierlich abnimmt, weil die verbleibenden Ölvorkommen schwieriger zu fördern sind. Steigende Energiepreise, wirtschaftliche Instabilität und geopolitische Spannungen sind die damit verbundenen Konsequenzen. Der Zeitpunkt von Peak Oil lässt sich noch nicht genau bestimmen, wird jedoch unvermeidliche Realität sein und unterstreicht die Notwendigkeit, alternative Energiequellen zu erschließen. Der Einsatz von Fracking (vor allem in den USA) zögert das Erreichen von Peak Oil auf unbestimmte Zeit hinaus.
Permafrostböden
Permafrostböden sind dauerhaft gefrorene Böden und die größten Kohlenstoffspeicher der Erde. In der Arktis, der Antarktis und den Hochgebirgen sind zwischen 1.300 und 1.600 Gigatonnen Kohlenstoff gespeichert – in etwa doppelt so viel wie in der gesamten Erdatmosphäre. Durch die Erderhitzung kommt es zum Auftauen des Permafrosts und zur Freisetzung des gebundenen Kohlenstoffs in die Atmosphäre.
Phosphate
Phosphate sind chemische Verbindungen aus Phosphor und Sauerstoff. Sie werden in der Biochemie, in der Landwirtschaft, in der Lebensmittelindustrie und bei der Wasseraufbereitung verwendet. Als Düngemittel erhöhen sie den Phosphorgehalt im Boden. Der essenzielle Nährstoff Phosphor spielt eine wichtige Rolle bei der Förderung von Wurzelwachstum, bei der Entwicklung von Blüten und Früchten sowie bei der Samenproduktion.
Steueroase
Steueroasen sind jene Staaten, die keine oder sehr niedrige Steuern und Sozialabgaben auf Einkommen bzw. Vermögen einheben. Sie sind mit dem Vorwurf konfrontiert, Steuerersparnis als Geschäftsmodell anzubieten.
Treibhauseffekt
Der Treibhauseffekt bezeichnet einen natürlichen Prozess der Klimaregulierung, bei dem Gase wie Kohlendioxid (CO2) oder Methan in die Atmosphäre freigesetzt werden. Sie reflektieren die Wärme der Sonnenstrahlung und ermöglichen so das Leben auf der Erde. Der Name leitet sich von der vergleichbaren Wirkung in einem Treibhaus durch Glaswände ab. Dieser Effekt hat sich in den letzten Jahrzehnten durch wirtschaftliche Aktivitäten enorm verstärkt und wird ohne konkrete Gegenmaßnahmen in absehbarer Zeit unweigerlich zum Klimakollaps führen.
Treibhausgase
Treibhausgase sind natürliche Gase in der Erdatmosphäre. Dazu zählen Wasserdampf (H2O), Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4), Lachgas (N2O) und Ozon (O3). Sie regulieren das Klima, indem sie die Wärme der Sonne absorbieren und als Infrarotstrahlen auf die Erde zurück reflektieren.
Whistleblower*innen
Als Whistleblower*innen werden Informant*innen bezeichnet, die Missstände oder wirtschaftskriminelle Delikte aus einem geschützten oder geheimen Zusammenhang an die Öffentlichkeit bringen. Sie sind seit 2019 durch eine europaweite Whistleblowing-Richtlinie rechtlich abgesichert, die in Österreich seit 1. Februar 2023 umgesetzt wird.
Ziviler Ungehorsam
Ziviler Ungehorsam ist eine Form des gewaltfreien politischen Protests, bei der Menschen bewusst und öffentlich gegen bestimmte Gesetze, Normen und politische Maßnahmen verstoßen. Mittels Sitzstreiks, Besetzungen von öffentlichen Plätzen, Blockaden und anderer direkter Aktionen wird auf Missstände aufmerksam gemacht oder Veränderung gefordert.