-

Ouyang Chun

Painting the King

Mit Ouyang Chun - Painting The King wird der 1974 in Peking geborene Künstler Ouyang Chun erstmals außerhalb Chinas in einer institutionellen Einzelausstellung präsentiert. Sein Werkzyklus King besteht aus 30 Gemälden, die zum Teil über fünf Meter lang sind.
Der Zyklus erzählt in beeindruckender malerischer Vielfalt Episoden aus dem Leben eines Königs - von seinen Siegen und Niederlagen, von Liebe und Tod. Geschichte und Fiktion, die Suche nach Schönheit und die Darstellung moralischen Scheiterns mischen sich in den teils figurenreichen und minuziös gestalteten, teils expressiv-pastosen Gemälden.

Ausstellungskuratorin Margrit Brehm zu einigen Aspekten von Ouyang Chuns Werken: „Die Spannung, die durch die Unterschiede im malerischen Duktus entsteht und die den hybriden Charakter dieser Kunst kennzeichnet, verstärkt der Künstler zusätzlich durch die Verwendung von Blattgold und Goldfarbe in seiner Malerei.
Knüpft Ouyang Chun damit an eine lang zurückliegende Tradition der chinesischen Kunst an, so sind die Bilder alles andere als traditionell. Ihr Reiz liegt vielmehr darin, dass sie sich jeder Kategorisierung entziehen.

In Xi’an, entfernt von der Hauptstadt Peking aufgewachsen, hat Chun sich die Malerei durch das Malen erobert. Nicht eine außergewöhnliche Begabung oder seine Ausbildung an der Kunsthochschule in Xi’an können als Erklärung für seine Kunst herangezogen werden, sondern sein unbändiger Wille, Bilder für das zu finden, was er zu sagen hat.

Motive, Bildsprache und Einsatz der Mittel werden diesem Ziel untergeordnet, wodurch die Bilder - trotz aller in ihnen erkennbaren Bezügen zu Vorbildern aus der Kunst oder Wirklichkeit - eine hohe Unmittelbarkeit auszeichnet.

Dieses Paradox ist mitverantwortlich für die Mischung aus Faszination und Irritation, die den Reiz bei der Betrachtung der Kunst von Ouyang Chun ausmacht. Der Künstler findet durch seine Adaption einer aus dem Westen kommenden Sprache der Malerei neue Bilder für in der chinesischen Tradition verwurzelte Motive, in denen Vergangenheit und Gegenwart, Ost und West, Narration und Abstraktion verschmelzen.“

Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Me Collectors Room Berlin, wo sie von Oktober 2010 bis Jänner 2011 zu sehen war.

Impressionen