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BC21 Art Award 2015
Ausstellung der nominierten Künstlerinnen und Künstler Andreas Duscha, Nilbar Güres, Sarah Pichlkostner und Hannes Zebedin.
Bereits zum fünften Mal vergeben die Boston Consulting Group und das Belvedere den mit 20.000 Euro dotierten BC21 Art Award: Die vier nominierten Künstlerinnen und Künstler werden von 26. September bis 29. November in einer Ausstellung im 21er Haus zu sehen sein. Ende Oktober entscheidet eine internationale Auswahljury darüber, wer den Preis erhält.
Die in Wien lebenden und arbeitenden Künstlerinnen und Künstler Andreas Duscha (*1976), Nilbar Güres (*1977), Sarah Pichlkostner (*1988) und Hannes Zebedin (*1976) wurden für den diesjährigen BC21 BostonConsulting & BelvedereContemporary Art Award nominiert. Der BC21 Art Award wurde 2007 von BCG und dem Belvedere ins Leben gerufen und ist in Österreich lebenden und arbeitenden Künstlerinnen und Künstlern unter 40 Jahren gewidmet. Die bisherigen Preisträgerinnen und Preisträger waren Anna Witt (2013), Lucie Stahl (2011), Nadim Vardag (2009) und Constantin Luser (2007). Die diesjährige Nominierungsjury besteht aus Cathérine Hug (Kuratorin, Kunsthaus Zürich), Sophie Goltz (Stadtkuratorin Hamburg), Joshua Simon (Direktor MoBY – Museums of Bat Yam, Tel Aviv) und Francesco Stocchi (Kurator, Bojmans van Beuningen, Rotterdam) und entschied sich unabhängig voneinander für jeweils eine künstlerische Position:
Andreas Duscha verschränkt in seinen Installationen, die oft von gefundenen digitalen Bildern ausgehen und verschiedene fotografische Techniken und analoge Druck- und Reproduktionsverfahren einsetzen, historische Faktizität mit fiktionalen Narrativen. Er nimmt mehr oder weniger bedeutsame Ereignisse oder Begebenheiten auf und entspinnt recherchebasierte wie auch assoziative Erzählstränge, die neue Bedeutungsebenen imaginieren und erschließen.
In Textilcollagen, Fotografien, Objekten und Videos inszeniert Nilbar Güres humorvolle, manchmal surreale Situationen, die tradierte weibliche Verhaltensnormen und Handlungsmuster in ihrer Überschreitung zum Thema haben. Immer wieder fordert sie patriarchale Reglements der Normalität und Heteronormativität aber auch von kulturellen Codes durchsetzte Bildregime heraus und hält ihnen eine selbstbewusste, lustvolle und zuweilen kämpferische Haltung entgegen.
Auch die Arbeiten von Hannes Zebedin sind grundlegend als Verhandlung des Verhältnisses von Kunst, gesellschaftlicher Realität und Politik zu verstehen: Seine Performances, Skulpturen, Installationen und Interventionen, die oft kontextspezifisch, manchmal auch in kollektiven Prozessen entstehen, verbinden systemanalytische Ansätze mit Fragen nach gesellschaftlicher Handlungsfähigkeit und individueller Handlungsmacht.
Im Werk von Sarah Pichlkostner stehen hingegen künstlerische Formfindungsprozesse im Vordergrund. Changierend zwischen Abstraktion und angedeuteter Funktionalität adressieren ihre Objekte die eigenen Grundbedingungen wie Materialität, Referenzialität, Taktilität und räumliche Erscheinung.
Am 27. Oktober 2015 wird die Auswahljury, bestehend aus Ana Janevski (Kuratorin, MoMA, New York), Vasif Kortun, (Direktor SALT, Istanbul), João Ribas (Kurator, Serralves Museum, Porto), Polly Staple (Direktorin Chisenhale Gallery, London) sowie Agnes Husslein-Arco (Direktorin des Belvedere und 21er Haus), die Preisträgerin bzw. den Preisträger bestimmen.
Kuratiert von Luisa Ziaja.