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Klimt. La Secessione e l’Italia
Klimt. Secession und Italien
Sommerfrische in Italien: Nicht nur der Attersee bot Gustav Klimt in seiner Zeit Inspiration, wenn er sich aus Wien entfernte. Eine Ausstellung im Museo di Roma rückt erstmals die Beziehungen des Künstlers zu Italien in den Fokus, wohin ihn zahlreiche Reisen führten und wo er an wichtigen Ausstellungen teilnahm. Belvedere-Kurator Franz Smola hat die Schau konzipiert, die von einem Kurator_innentrio ausgestaltet worden ist. Das Belvedere steuert elf hochkarätige Leihgaben bei, darunter die weltbekannte Judith. Darüber hinaus ermöglicht die gemeinnützige Klimt-Foundation nach über achzig Jahren erstmals wieder die Präsentation von Die Braut außerhalb Österreichs. Eine weitere Sensation in der Ausstellung: das gestohlene, im Jahr 2019 wiedergefundene Mädchenbildnis aus Piacenza!
Museo di Roma
Das im Herzen der Altstadt gelegene Museum beherbergt zahlreiche Artefakte zu Geschichte und Kultur der Stadt Rom aus der Zeit vom 15. bis zum 19. Jahrhundert und veranstaltet zahlreiche Ausstellungen, zuletzt eine hochkarätige Schau über Antonio Canova.
Die Ausstellung wurde von Roma Capitale - Sovrintendenza Capitolina ai Beni Culturali initiiert und von Arthemisia gemeinsam mit Zètema Progetto Cultura in Zusammenarbeit mit dem Belvedere, Wien in Kooperation mit der Klimt Foundation, organisiert und umgesetzt.
Zur Ausstellung
Rom feiert im Jahr 2021 den 150. Jahrestag seiner Erhebung zur Hauptstadt des geeinten und neu gegründeten Königreichs Italien. Das Museo di Roma zeigt aus diesem Anlass eine spektakuläre Schau, die sich Gustav Klimts Schaffen, seinen Verbindungen zu Italien und den Errungenschaften der Wiener Secession widmet. Das Belvedere ist mit elf seiner berühmtesten Klimt-Bilder vertreten – darunter neben der Judith etwa auch das Bildnis Amalie Zuckerkandl –, ergänzt um weitere rund fünfzig Gemälde und Skulpturen des Museums von Künstler_innen aus den Reihen der Wiener Secession. In Kooperation mit der Klimt-Foundation wird unter anderem das bedeutende Gemälde Die Braut erstmals seit den 1930er-Jahren im Ausland präsentiert. Die gemeinnützige Privatstiftung steuert zudem weitere Werke des Malergenies bei – etwa Freundinnen I (Die Schwestern), ein Gemälde, das 1910 bei der Biennale di Venezia ausgestellt worden war. Rund 50 zusätzliche hochkarätige Exponate aus der Kollektion der Stiftung, darunter Zeichnungen des Meisters, Plakate, Autografen und Fotografien, halten ebenfalls Einzug in diese vielfältige Ausstellung. Eine wahre Sensation ist die Präsentation des Mädchenbildnisses von Klimt, das 1997 aus der Galleria Ricci Oddi in Piacenza unter ungeklärten Umständen entwendet worden war: Seit der spektakulären Wiederauffindung im Jahr 2019 ist das Gemälde nun erstmals zu sehen. Werke aus weiteren öffentlichen und privaten Sammlungen komplettieren die Schau.
Wie bewegte sich Klimt zwischen Wiener Secession und italienischem Ausstellungsbetrieb? Die Schau Klimt: la Secessione e l’Italia geht den Stationen der Schaffensprozesse Gustav Klimts nach. Sie beleuchtet neben seiner Rolle als Mitbegründer und erster Präsident der Wiener Secession seine Ausstellungsbeteiligungen in Italien, unter anderem an der Biennale di Venezia 1910 und an der Internationalen Kunstausstellung Rom 1911. Einen weiteren Schwerpunkt bilden Klimts Italienaufenthalte. Dazu zählen seine frühen Reisen, etwa jene 1899 mit Carl Moll und dessen Familie nach Oberitalien; oder die beiden Reisen nach Ravenna und Venedig im Jahr 1903, wo Klimt von den prächtigen mittelalterlichen Goldmosaiken fasziniert war und Inspiration für seine Goldene Periode fand. Neben den künstlerischen Impulsen, die Klimt aus Italien schöpfte, wird auch die wechselseitige Wirkung fokussiert. Seine Bilder werden Werken italienischer Künstler_innen gegenübergestellt – so reagierten die Maler Felice Casorati und Galileo Chini erstaunlich auf Klimts dekorativen Stil, viel mehr als die Wiener Maler_innen jener Zeit.
Kuratorisches Team
Franz Smola, Belvedere, Wien (Konzept)
Maria Vittoria Marini Clarelli, Sovrintendente ai Beni Culturali di Roma
Sandra Tretter, Klimt-Foundation, Wien
Organisation
Arthemisia, Mailand und Rom
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