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Prinz Eugen von Savoyen - Die Menagerie des Prinzen

Anlässlich des 350. Geburtstags lenkt Prinz Eugen von Savoyen - Die Menagerie des Prinzen die Aufmerksamkeit nicht nur auf einen höchst lebendigen Teil der Sammlungen des einstigen Besitzers, sondern auch auf die ursprüngliche Erscheinung einzelner Räume des Oberen Belvedere. Dank seiner Erfolge als drei habsburgischen Kaisern dienender Feldherr und der ihm verliehenen Ämter verfügte der Prinz über ein Vermögen, das ihm den Erwerb zahlreicher Kostbarkeiten ermöglichte. Mit dem Belvedere – in historischen Karten, Druckgrafiken und Dokumenten meist als Garten des Prinzen bezeichnet – besaß er eine Anlage, in der auch der Naturfreund seinen Leidenschaften nachgehen konnte. Bereits 1716 erwarb Prinz Eugen ein Gelände für die Errichtung seiner Menagerie. Im darauffolgenden Jahr konnte der Bau in Angriff genommen werden, wobei die nach Plänen von Louis Le Vau 1663 errichtete Menagerie Ludwigs XIV. in Versailles als Vorbild diente.
So entstand eine Wintermenagerie, deren Besuch zu Prinz Eugens Lebzeiten eine Attraktion war – damals bevölkerten Pfauen, Schwäne, Kraniche und Löffelgänse den Hof, während in den Gehegen Damwild, Gämsen, Affen, tripolitanische und türkische Schafe, Luchse, ein Löwe, Strauße, Perlhühner und viele weitere Tierarten zu sehen waren. Neben den Beschreibungen von Johann Basilius Küchelbecker und Johann Georg Keyßler sind auch die bildlichen Dokumente für die heutige Aufarbeitung bedeutend, beispielsweise die 1734 erschienene Grafikfolge nach kolorierten Stecherzeichnungen von Salomon Kleiner, die in der Albertina verwahrt werden. „In diesem Menageriewerk sind neben Pflanzenraritäten zahlreiche Tiere dargestellt, und es scheint, als wäre dieser Teil der Sammlungen besonders genau festgehalten worden, da man sich seiner Endlichkeit bewusst war. Der Prinz vertraute hier vor allem den Malern Ignaz Heinitz von Heinzenthal, Philipp Ferdinand de Hamilton und Franz Werner Tamm“, erklärt Georg Lechner, der Kurator der Ausstellung. So sind in der Ausstellung Gemälde aus dem Besitz des Prinzen Eugen, einige weitere Tierdarstellungen aus dieser Zeit, ausgewählte aquarellierte Zeichnungen sowie Druckgrafiken von Salomon Kleiner zu sehen. Um den dokumentarischen Wert der Kunstwerke zu unterstreichen, werden diesen Tierpräparate gegenübergestellt, die dankenswerterweise vom Naturhistorischen Museum zur Verfügung gestellt wurden.

Impressionen