Dauerausstellung

Schau!

Die Sammlung Belvedere von Cranach bis Lassnig

Künstler*innen in ihrer Zeit: Wie prägt eine Epoche ihre Kunst? Wie reagieren Künstler*innen auf Umbrüche und Krisen und sind dabei selbst Teil gesellschaftlicher Entwicklungen?

Über eine rein kunsthistorische Stilgeschichte hinausgehend, widmet sich die Sammlungspräsentation den Wechselwirkungen zwischen Kunst und Gesellschaft. Beeinflusst durch das politische und soziale Umfeld, Migration, internationale Vernetzung, aber auch ökonomische Rahmenbedingungen spiegelt künstlerische Produktion die Komplexität der jeweiligen Zeit.

In jedem Sammlungsbereich sind ausgewählte Selbstporträts hervorgehoben. Sie dienen als Leitmotiv und machen über die Jahrhunderte ein sich wandelndes Bild und Selbstverständnis von Künstler*innen zwischen Anonymität, Abhängigkeit und Autonomie nachvollziehbar. Die Selbstporträts begleiten den chronologischen Rundgang durch die weltbekannte Sammlung des Belvedere – durch 800 Jahre Kunstgeschichte vom Mittelalter bis in die 1970er-Jahre.

Kuratiert von Björn Blauensteiner, Verena Gamper, Sabine Grabner, Arnika Groenewald-Schmidt, Maike Hohn, Alexander Klee, Harald Krejci, Georg Lechner, Katharina Lovecky, Franz Smola und Luisa Ziaja.

 

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Impressionen

Epochen

1200 – 1600

Mittelalter – Renaissance

Die ältesten Werke aus der Sammlung des Belvedere sind Gemälde und Skulpturen vom späten 12. Jahrhundert bis etwa 1600. Hier wird der künstlerische Wandel von der Romanik zur Gotik und schließlich zur anbrechenden Renaissance gezeigt. Ein zentraler Aspekt ist dabei der Übergang von anonymer Kunst im Dienst der Religion zu selbstbewusst signierten Werken, die die Künstler sichtbar werden lassen.

1600 – 1800

Barock

Repräsentation und dramatische Inszenierung, aber auch wirklichkeitsgetreue Darstellungen von Landschaften und Alltagsgegenständen kennzeichnen die Kunst des Barock. Wichtige Auftragswerke von aristokratischer und kirchlicher Seite vermitteln bis heute ein vielfältiges Bild dieser Zeit. Unabhängig davon entstehen Franz Xaver Messerschmidts „Charakterköpfe“, die in ihrer Vieldeutigkeit bis heute faszinieren.

1800 – 1865

Klassizismus – Biedermeier

Ab dem ausgehenden 18. Jahrhundert vollzieht sich in Gesellschaft und Kunstauffassung ein Wandel. Die Themen der Malerei werden weniger aus den Ereignissen der Vergangenheit geschöpft als aus dem Hier und Jetzt mit all den sozialen Gegensätzen in Stadt und Land. Zugleich gewinnt die Naturdarstellung an Bedeutung, beliebte Motive finden sich vor allem in der Bergwelt des Salzkammerguts und im Berchtesgadener Land.

1900

Wien um 1900

Ende des 19. Jahrhunderts entwickelt sich Wien zu einer Großstadt. Die künstlerische Ausstattung der repräsentativen Ringstraßenbauten beschäftigt zahlreiche Künstler*innen. Dieser Aufschwung führt zur Gründung der Secession. Bereits damals ist Gustav Klimt der berühmteste Maler Wiens, sein Gemälde Der Kuss gelangt schon zu seinen Lebzeiten ins Belvedere. In dieser Zeit gewinnen auch Künstlerinnen immer mehr Bekanntheit und Ansehen.

 

1900 – 1920

Aufbruch in die Moderne

Die Industrialisierung verändert die Gesellschaft tiefgreifend. Höhere Ausbildungsstandards werden notwendig, die Schul- und Ausbildung, bis hin zum Zeichenunterricht, wird staatlich professionalisiert. Dies beeinflusst auch das Kunstschaffen maßgeblich. Gleichzeitig werden durch die neuen Techniken die Kommunikation und der künstlerische Austausch vereinfacht und beschleunigt, abzulesen an künstlerischen Netzwerken und ihren Zeitschriften wie Der Sturm und Die Aktion.

1920er – 1950er

Avantgarden

Das Ende des Ersten Weltkriegs bedeutet für viele Künstler*innen die Möglichkeit, wieder Konzepte und Utopien im internationalen Austausch zu diskutieren. Das Aufkommen der unterschiedlichen Nationalismen und der totalitären Diktaturen sowie schließlich der Zweite Weltkrieg isolieren die Künstler*innen, vernichten Existenzen. Erst nach 1945 führen allmählich vereinte Bestrebungen die Künstler*innen wieder zueinander, erlauben internationale Gemeinsamkeiten die Öffnung hin zu künstlerischen Neuansätzen.

1960er – 1970er

Avantgarden

Das Verhältnis von Kunst und Gesellschaft erfährt ab den 1960er-Jahren eine starke Dynamisierung: In Reaktion auf die klerikal-repressive, postnazistische Atmosphäre setzt der Wiener Aktionismus provokativ den menschlichen Körper als künstlerisches Material ein. Gleichzeitig formiert sich im Zuge der Bürger*innenrechts- und Frauenbewegung eine Generation feministischer Künstlerinnen, die patriarchale Strukturen und Rollenverständnisse aufbricht.

 

 

CARLONE CONTEMPORARY / IM BLICK

 
Installationsansicht "CARLONE CONTEMPORARY: Dara Birnbaum. Bruckner: Symphonie Nr. 5 B-Dur"
Foto: Johannes Stoll / Belvedere, Wien
Ausstellungsansicht Georg Eisler. Spurensicherung
Foto: Johannes Stoll / Belvedere, Wien

 

Begleitet wird die Sammlungspräsentation von halbjährlich wechselnden zeitgenössischen Positionen im barocken Carlone-Saal. Sie nehmen Bezug auf das mythologische Bildprogramm und schlagen eine Brücke von der Kunst der alten Meister in die Gegenwart. Das Museum hinterfragt sich selbst und wird als Ort der Inspiration, der Reflexion und als Erlebnisort neu positioniert.

 

Zur aktuellen Ausstellung

 

In der Reihe IM BLICK werden im Oberen Belvedere spezielle Aspekte der hauseigenen Sammlung beleuchtet, Kunstwerke unter neuen wissenschaftlichen Gesichtspunkten analysiert und der Öffentlichkeit präsentiert.

 

Zur aktuellen Ausstellung

Smartify Audiotour

Gustav Klimt, Liebespaar (Kuss), 1908 (vollendet 1909), (Detail)
© Belvedere, Wien

 Wien um 1900. Gustav Klimt und seine Zeit

Wien an der Schwelle zum 20. Jahrhundert: Kaiserstadt, Magnet für Künstler*innen und Intellektuelle, Schmelztiegel vieler Nationen. Gustav Klimt, Egon Schiele und Oskar Kokoschka prägen mit ihren künstlerischen Neuerungen das Wiener Fin de Siècle. Diese Tour vereint herausragende Kunstwerke aus jener turbulenten Zeit.


Erhältlich in:  🇦🇹 🇬🇧
Verfügbar bis 31. Dezember 2024
Oberes Belvedere
18 Stationen, 40 Min.

 

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Ausstellungsansicht der Schausammlung
Foto: Ouriel Morgensztern / Belvedere, Wien

Schau! Die Sammlung Belvedere von Cranach bis Lassnig

Wie prägt eine Epoche ihre Kunst? Wie reagieren Künstler*innen auf Umbrüche und Krisen und sind dabei selbst Teil gesellschaftlicher Entwicklungen? Entdecken Sie auf dem chronologischen Rundgang durch die weltbekannte Sammlung des Belvedere 800 Jahre Kunstgeschichte vom Mittelalter bis in die 1970er-Jahre!


Erhältlich in:  🇦🇹 🇬🇧
Verfügbar bis 31. Dezember 2024
Oberes Belvedere
32 Stationen, 60 Min.

 

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Außenansicht Oberes Belvedere
Foto: Eva Würdinger / Belvedere, Wien

Das Belvedere in Österreichischer Gebärdensprache (ÖGS)

Entdecken Sie das Belvedere in Österreichischer Gebärdensprache! Helene Jarmer, Präsidentin des Österreichischen Gehörlosenbundes, führt durch die Schloss- und Gartenanlage und begleitet Sie auf dem chronologischen Rundgang durch die Sammlung des Belvedere.


Erhältlich in:  🇦🇹 🇬🇧
Verfügbar bis 31. Dezember 2024
Oberes Belvedere
19 Stationen, 45 Min.

 

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